Die Unterstufe

In sehr kleinen Klassen mit bis zu max. 6 Schülern werden Schülerinnen und Schüler der Klassen 1-4 auf Grundlage der Waldorfpädagogik, nach ihren individuellen Fähigkeiten, unter besonderer Berücksichtigung der eigenen Entwicklungsbedingungen, ganzheitlich unterrichtet. Die Unterrichtsinhalte orientieren sich am Rahmenlehrplan der Freien Waldorfschulen sowie am Bildungsplan der sonderpädagogischen Bildungs-und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Der Schulalltag ist durch eine klare Strukturierung gekennzeichnet, was den Schülerinnen und Schülern das Vertrauen und die Sicherheit gibt, die für eine positive Lernentwicklung erforderlich sind. Daran orientieren sich auch die Unterrichtsinhalte zu Beginn sehr stark. Es werden Abläufe und Regeln eingeübt, die sich im Tagesverlauf immer wiederholen. Des Weiteren wird dem Spielen noch viel Raum gegeben. Durch eine Freispielphase am Unterrichtsbeginn werden auch hier Basiskompetenzen erlernt. Außerdem werden im Rahmen des Epochenunterrichts Inhalte fächerübergreifend unterrichtet, um den Schülern und Schülerinnen Inhalte auf vielfältigste Weise – nämlich mit Kopf, Herz und Hand - näherzubringen. Auch das Erlernen der Kulturtechniken findet hier seinen Platz. Sehr individuell wird auf die Bedürfnisse der Schüler und Schülerinnen eingegangen.

Das Mittagessen stellt auch ein großes und wichtiges Lernfeld für unsere Schüler dar. Tischregeln müssen beachtet werden, man nimmt Rücksicht aufeinander und jeder muss mithelfen. Danach wird gemeinsam abgeräumt, geputzt und es werden die Betten für die Ausruhphase (Stillarbeit) vorbereitet. Dies ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Unterrichts, damit die Schüler und Schülerinnen wieder Kraft sammeln können für den Mittagsunterricht.

Die Förderung der Körperwahrnehmung nimmt viel Raum im Stundenplan der Unterstufe ein: regelmäßige Bewegungseinheiten sind in den Unterricht eingebettet. 

Der Hauptunterricht

In den ersten beiden Stunden des Schultages findet der „Hauptunterricht“ statt, in dem der Klassenlehrer unterschiedliche Fächer in Epochen unterrichtet. Eine Epoche dauert in der Regel ein bis zwei Monate. Die Inhalte der Epochen orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen und aktuellen Themen der Schüler und Schülerinnen in der Klasse. Jedoch immer integriert sind Rechnen (überwiegend im pränumerischen Raum), Lesen (vom Bilder lesen bis zum Buchstaben verschleifen) und Schreiben (Schwungübungen, Formenzeichnen und Buchstaben auf vielfältigste Art erschließen) – sei es durch selbstständige Freiarbeit oder gemeinsames Arbeiten.  

Außerdem nehmen das allmorgendliche Frühstück und der ritualisierte Morgenkreis einen großen Raum im Hauptunterricht ein. Der Morgenkreis ist sehr ritualisiert aufgebaut und beinhaltet viele rhythmische Elemente. Die Schüler gewinnen dabei Sicherheit und lernen Strukturen anzunehmen.

Der Fachunterricht

Alle Fächer, die der regelmäßigen Übung bedürfen, wie Malen, Erlebnispädagogik, Lebenspraktisches Lernen, Handarbeit, Hauswirtschaft, Musik, Eurythmie, Spielturnen, Spiele und Reigen finden in an den Hauptunterricht anschließenden Fachstunden statt. Zudem beinhaltet der Stundenplan regelmäßige Übstunden, in denen sowohl Inhalte des Epochenunterrichts geübt und vertieft werden können oder auch Inhalte aus den Fachbereichen behandelt werden, die gerade nicht Inhalt des Hauptunterrichts sind.